Wie reagiert man, wenn im Leben alles schiefläuft, wenn man glaubt, dass alles zerbricht und nichts mehr repariert werden kann? Dies ist ein Abschnitt im Leben des isländischen Teenagers Jón. Dieser Roadtrip ist nicht nur eine Reise durch Teile eines wunderbar wilden Landes, es ist vielmehr ein Sichtschacht in die Dunkelwelten einer 13- bis 15jährigen Seele. Lange Tage als Einsiedler in der Wildnis des Hochlandes, eine zerbrochene erste Liebe zu einem Mädchen in den Ostfjorden, der ungeklärte Tod des geliebten Vaters: Fragen über Fragen tauchen auf, die meisten bleiben ungelöst. „Lohnt sich das Sterben eigentlich?“ fragt er einen Touristen, der ihn per Anhalter mitnimmt Richtung Berufjördur im Osten der Insel. Oder „Können die Toten aus dem Meer entkommen?“ Ein Roman, den Kritiker als „isländischen Tschick“ gelobt haben. in Roman, der die Natur der Insel ebenso aufblättert wie die Gedanken und Gefühle eines Menschen, der zwischen zwei Welten lebt, der Kindheit und dem langsamen Erwachsenwerden. Dem aber beide Welten zuwider sind. „Blumen sind schon ok“, sagt er. „Aber ich mag keine Menschen!“

Island in 55 Jahren. Was sich wie ein Zukunftsroman anhört, ist in Wirklichkeit der Rückblick eines alten Mannes auf seine Kindheit, Jugend, sein Leben und seine LIeben. Die Insel hat sich verändert, ist fast zu einem nordischen Disneyland geworden. Jón - bekannt aus dem Vorgängerroman „Lavalicht“, resümiert nun als alter Mann erste Liebe, Ehe, Kinder, Entwicklung des Landes. Der Überwachungsstaat ist allgegenwärtig. Die Natur - einst das Aushängeschild der Insel - ist zerstört durch Bebauung, Industrie und Tourismus. Wer Island liebt, kommt an diesem heiteren und trotzdem todernsten, philosophischen Roman nicht vorbei.